Aufgaben und Einsatzbereiche

Retten, Löschen, Bergen, Schützen – das sind die historischen Kernaufgaben der Feuerwehr. Das Einsatzspektrum hat sich in den letzten Jahrzehnten jedoch massiv ausgeweitet und es gibt kaum ein Unglück, bei dem die Feuerwehr nicht am Einsatzort vertreten ist.

Brandeinsätze

Brände stellen nach wie vor eine große Gefahr für die zivile Bevölkerung und Betriebe dar, wobei die Zahl der Brandeinsätze durch erfolgreichen vorbeugenden Brandschutz rückläufig ist.

Die Brandbekämpfung muss auf die verschiedenen Begebenheiten abgestimmt werden. Diese kann vom Einsatz eines tragbaren Handfeuerlöschers, etwa bei einem Müllbehälterbrand, bis zur Unterstützung des Feuerwehrflugdienstes, bei Waldbränden, reichen.

Verschiedene Brandarten erfordern außerdem unterschiedliche Löschtaktiken und Löschmittel. Gerade beim Innenangriff, also der Brandbekämpfung im Hausinneren, steht ein sparsamer Löschwassereinsatz im Fokus. Durch moderne Schlauch- und Strahlrohrsysteme und die Handhabung durch gut geschulte Einsatzkräfte, werden Wasserschäden minimiert.

Atemschutzgeräte schützen die Einsatzkräfte vor dem giftigen Brandrauch, stellen jedoch durch das Gewicht und die Einschränkung der Sinne auch eine zusätzliche Belastung dar.

Die Freiwillige Feuerwehr Tulln-Stadt verfügt über einen Wechselladeaufbau-Atemschutz, der es ermöglicht, verbrauchte Atemschutzflaschen rasch wieder aufzufüllen. Dieses Sondergerät ist auch oft außerhalb des Stadtgebietes in Verwendung.

Technischer Einsatz

Mehr als die Hälfte der Alarmierungen der Feuerwehr erfordern eine technische Hilfeleistung. Dazu zählt die klassische „Katze am Baum“, Türöffnungen nach häuslichen Unfällen, Routineaufgaben wie ein steckengebliebener Aufzug, aber auch Verkehrsunfälle mit mehreren Verletzten, die noch im Fahrzeug eingeklemmt sind.

Selbst Auspumparbeiten und umgestürzte Bäume gehören zum Aufgabengebiet der Feuerwehr. 30 Einsätze und mehr sind nach heftigen Stürmen durchaus möglich. Ins Spektrum der technischen Einsätze fallen außerdem Großereignisse wie Zug- oder LKW-Unglücke, Taucheinsätze und die Bergung von Verunglückten.

Schadstoffeinsatz

Schadstoffeinsätze treten weitaus häufiger auf, als der erste Gedanke vermuten lässt. Austretender Kraftstoff oder eine geplatzte Hydraulikleitung eines Fahrzeuges, kann schnell mehrere hundert Meter Straßenfläche sowie Grundwasser und Erdreich kontaminieren. Mehrmals pro Jahr kümmern sich die Einsatzkräfte auch um die Beseitigung von Ölteppichen, die auf der Donau treiben.

Schadstoffe stellen außerdem eine besondere Gefahr dar, wenn sie durch die menschlichen Sinne nicht sofort wahrgenommen werden können. Deshalb verfügt die Freiwillige Feuerwehr Tulln-Stadt über mehrere Gasmessgeräte, um gasförmige Schadstoffe zu lokalisieren.

Da viele Betriebe Schadstoffe lagern, kann sich auch ein Brandeinsatz schnell zum Schadstoffeinsatz entwickeln. In besonders kritischen Fällen, wird die Schadstoff- und Strahlenschutzgruppe der Feuerwehr alarmiert.

Vorbeugender Brandschutz

Dem vorbeugenden Brandschutz ist es zu verdanken, dass das Risiko eines Brandausbruchs reduziert und die Feuerwehr frühzeitig alarmiert wird. Die Feuerwehr wirkt dabei bereits in der Planungsphase von Bauwerken mit. Zahlreiche Bau- und Gewerbeverhandlungen bilden ein besonders ressourcenintensives Aufgabenfeld und bleiben von der Bevölkerung meist unbemerkt.

Damit die Einsatzkräfte mit den Örtlichkeiten bereits vor einem möglichen Brand bestens vertraut sind, finden regelmäßige Begehungen und Übungen in Wohnhausanlagen und Gewerbegebieten statt. Im Tullner Stadtgebiet sind mehr als 50 Objekte mit einer automatischen Brandmeldeanlage gesichert, die eine direkte Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Tulln-Stadt über die NÖ Landeswarnzentrale ermöglicht.

Neben dem vorbeugenden Brandschutz bei stationären Einrichtungen, ist die Feuerwehr auch für Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen mit großem Publikum betraut, die mittlerweile ein eigenes Einsatzgebiet verkörpern.