Übung - Methanolaustritt bei Eisenbahn-Kesselwagen

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Am 23.08.2016 führte die Stadtfeuerwehr Tulln eine Schadstoffübung im Übungsdorf der NÖ Landes-Feuerwehrschule durch.
Auf der Gleisanlage des Übungsgeländes befindet sich ein Eisenbahn-Kesselwagen, welcher an der Außenseite an verschiedenen  Positionen mit Leckagen versehen ist, die eine Beschädigung des Kesselwagens simulieren. Für eine realistische Lagedarstellung wurden die Leckagen mit Wasser beaufschlagt, was die Ausgangslage für eine, vom Sachbearbeiter für Schadstoff in der Feuerwehr Tulln, Feuerwehrtechniker Dipl.-Ing. Dr. Johannes Ofner ausgearbeiteten Übung, bildete.
Der mit dem Vorausrüstfahrzeug als erstes eingetroffene Übungsleiter Zugskommandant Oberbrandmeister Gerald Strenn konnte bei der Fernerkundung feststellen, dass eine verunfallte Person sich im Gefahrenbereich – dargestellt durch eine Übungspuppe – befindet. 
Aufgrund der Kennzeichnungen am Kesselwagen wurde, mit Hilfe einer Datenbank auf einem im Einsatzfahrzeug mitgeführten Tablet, der Schadstoff als Methanol identifizieren und empfohlene Maßnahmen und Verhaltensinformationen abgerufen. Nachdem eine Sicherheitszone eingerichtet und angenommen wurde, dass der Einsatzort durch den Notfallkoordinator der ÖBB frei gegeben wurde, ging ein mit schwerem Atemschutz ausgerüsteter Trupp vor um mittels Sprühstrahl Dämpfe niederzuschlagen, eine Ausbreitung zu verringern und einen Brandschutz aufzubauen.
Die angeforderten Spezialkräfte wurden durch Mitglieder der Feuerwehr Tulln mit Ausbildung zum Tragen von Schutzanzügen dargestellt, welche mit beigestellten Übungsschutzanzügen der Schutzstufe 3 (Gasdichte Chemikalienschutzanzüge) ausrüsteten in den Gefahrenbereich vordrangen. Dieser Viermanntrupp rettet den Verunfallten und brachte die Person in den Dekontaminationsbereich. Danach wurden noch Abdichtmaßnahmen an den Leckagen durchgeführt.
Da die Feuerwehr Tulln kein Stützpunkt mit spezieller Schadstoffausrüstung ist, lag der Schwerpunkt der Übung im Erkennen der möglichen Gefahren, das richtige Einsatzverhalten und die Übung der Möglichkeiten mit vorhandenen „Standard“-Feuerwehrausrüstung. In der abschließenden Übungsbesprechung wurde der gesamte Ablauf der Übung durchgesprochen, wobei festgehalten werden konnte, dass die gesetzten Übungsziele erfolgreich erreicht wurden.
Eingesetzt waren:
FF Tulln-Stadt mit zwei Tanklöschfzg., Vorausrüstfzg., Kommandantenfzg. und 22 Mitgliedern

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